Dr. Mohinder Sing Jus

studierte Homöopathie am Calcutta Homoeopathic Medical College and Hospital. Sein Lehrer, B. K. Bose, war der letzte noch lebende Schüler von J. T. Kent. Mohinder Singh Jus ist seit 1985 lehrend und praktizierend in der Schweiz tätig. Er leitet die SHI Homöopathie Schule in Zug, welche als Teil der Höheren Fachschule für Naturheilverfahren und Homöopathie (hfnh) eine staatlich anerkannte Ausbildung anbietet.

Er ist ein gefragter Referent im In- und Ausland, Chefredakteur der „Similia-Zeitschrift für klassische Homöopathie“ und Autor verschiedener Bücher.

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Dr. Bijoy Kumar Bose

wurde als Sohn eines Richters 1879 in Bengalen geboren. Aufgrund seiner Beteiligung am indischen Unabhängigkeitskampf mußte er Indien verlassen und floh über Frankreich in die USA. Als Vorwand und auf Umwegen kam er an das „Hering Medical College“ an dem
J. T. Kent lehrte. Nach einem persönlichem Gespräch nahm Kent ihn in die homöopathische Abteilung auf und nach Ablegung seiner Prüfung machte Kent seinen Einfluß geltend, damit der junge Homöopath ohne Probleme nach Indien zurückkehren konnte.
B. K. Bose begann in Kalkutta und Bengalen zu praktizieren. Er arbeitete sehr erfolgreich und viele hochangesehene Bürger holten seinen Rat ein. Durch sein aufrechtes und kämpferisches Verhalten, das er nun in den Dienst der Homöopathie stellte, empfahl er sich als Leiter des „Calcutta Homoepathic College“. Dort blieb er bis an sein Lebensende und vergrößerte das 5 – Betten-Hospital auf die Größe von 200. Als er in den Ruhestand trat, hinterließ er die größte homöopathische Institution Asiens.

Seine Mission und Botschaft lautete mit seinen eigenen Worten:
„Aufhebung von Krankheiten, Unordnung und Disharmonie sei eure Mission, Dienst gegenüber der Gesellschaft und das Wohlergehen der ganzen Schöpfung sei eure Pflicht, zu allen gut und zu niemanden böse zu sein, sei eure Leidenschaft, Homöopathie sei eure Lebensart und Wahrheit euer Führer.“

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Dr. med. James Tyler Kent

J. T. Kent wurde 1849 in Woodhull im Staat New York geboren. Er studierte Medizin „Eclectic Medical Institut“ in Cincinnati, Ohio bis 1871. Seine homöopathische Ausbildung erhielt er am „Homoeopathic Medical College“, Missouri, wo er 1889 das Diplom des Institutes ablegte. Kent ließ sich erst als praktischer Arzt nieder. Durch eine therapieresistente Erkrankung seiner Frau kam er erstmals zur Homöopathie. Die Gesundheit seiner Frau wurde dadurch innerhalb kurzer Zeit wieder hergestellt. Dies war der Anlaß das Studium der Homöopathie zu beginnen und er wurde zu einem der brillantesten Verfechter. 1883 übernimmt er eine Lehrtätigkeit am „Missouri Homoeopathic College“.

In den folgenden Jahrzehnten lehrte er an einigen weiteren Colleges Homöopathie und die Materia Medica und erhielt im Jahr 1903 die Berufung zum Dekan und Professor ans „Hering Medical College“, an dem auch B. K. Bose die Homöopathie studierte.

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Dr. C. F. S. Hahnemann

Christian Friedrich Samuel Hahnemann, der Vater der Homöopathie, wurde als drittes von elf Kindern am 10. April 1755 als Sohn eines Porzellanmalers in Meißen geboren. Obwohl er aus ärmlichen Verhältnissen stammte, schaffte er es, das Abitur abzulegen und begann anschließend zuerst in Leipzig, dann in mehreren anderen Städten, wie Erlangen, Wien Medizin zu studieren. Im Jahre 1779 schloß er das Medizinstudium mit der Promotion in Erlangen erfolgreich ab.

In den Folgejahren praktizierte er als Arzt, Chemiker, Übersetzer und Schriftsteller in vielen nord- und mitteldeutschen Städten. Zeitweise gab er seine ärztliche Praxis völlig auf und lebte u.a. von Übersetzungen. 1782 heiratete er die Apothekerstochter Johanna Leopoldine Henriette Küchler (1764–1830); die beiden hatten zusammen insgesamt elf Kinder.

Bei seinen zahlreichen Übersetzungsarbeiten stieß er auf die medizinische Abhandlung eines Dr. Cullen über die „magenstärkende Wirkung der Chinarinde“. Da er mit dessen Ausführung nicht einverstanden war, startete er einen Selbstversuch mit der Baumrinde. Die überraschenden Ergebnisse – Symptome des Malariafiebers bei einem Gesunden, ausgelöst durch die Einnahme von Chinarinde – veranlassten ihn, über die Medizin und die Wirkung ihrer Heilmittel grundlegend nachzudenken und so entwickelte er aus dieser Erfahrung heraus die neue These:
„Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden“. Similia similibus currentur. Ein Arzneimittel kann die Symptome heilen, die es bei einem Gesunden hervorrufen kann. Dies war der Grundstein für die neue Lehre: Homöopathie.

Die neuen Grundsätze und Heilregeln faßte er im Buch: „Organon der Heilkunst“ zusammen. Die erste Ausgabe erfolgte 1810, und bald folgten fünf weitere Auflagen. Seine spektakulären Heilerfolge während der zur damaligen Zeit üblichen Cholera- und Thyphusepidemien brachte ihm den Neid und Mißgunst seiner Kollegen. Da kam es ihm sehr gelegen, daß der Herzog von Köthen ihm die Stelle als Leibarzt anbot, verbunden mit der Erlaubnis seine Heilkunst ungestört ausüben zu dürfen. 1830 starb seine Frau und Hahnemann lebte mit noch zwei seiner Töchter weiterhin in Köthen.

Dort suchte ihn 1834 eine gewisse Marquise Marie Mèlanie d´Hervilly aus Paris auf, um sich von ihm behandeln zu lassen. Daraus entstand eine große Liebe und die erst 34-jährige Marquise drängte Hahnemann sie, trotz seiner Bedenken, zu heiraten und mit ihr nach Paris zu gehen. In Paris führte er eine sehr erfolgreiche Praxis und seine Patienten kamen aus den höchsten Kreisen. 1834 erkrankte Hahnemann an einem Bronchialleiden und verstarb am 02. Juli 1843 mit 88 Jahren. Er hinterließ der Menschheit eine großartige, neue Heilkunst.

Bild: © Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart